An Untitled Composition for Tectonic Spaces
Madrid, Berlin, San Francisco, Basel, Amsterdam, Valencia …
Seit 2001, zeitlich unbegrenzt.
Seit 2001 wurde Turing Tables weltweit bei zahlreichen Ausstellungen in Galerien, Museen und bei Kunstfestivals gezeigt, u.a. im Exploratorium San Francisco (USA), im Media Lab Madrid (ES), im ZKM Karlsruhe (D), im Edith-Russ-Haus Oldenburg (D) und beim Observatory Festival in Valencia (ES).
Buchpublikation ERDE, Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, 2002, Vergiß die Erde nicht!, Gespräch Bernd Busch – Franz John. (Textauszug)
Pro Jahr ereignen sich mehrere Millionen Erdbeben von unterschiedlicher Stärke. Die Daten dieser Beben werden in seismologischen Instituten in der ganzen Welt gemessen, gesammelt und durch automatisierte Internetübertragungen untereinander ausgetauscht und kommuniziert. Diese Meta-Wahrnehmung macht Franz John in seinem Projekt Turing Tables sichtbar, indem er die Daten dieser Mensch-Maschine-Kommunikation direkt über die Server seismografischer Institute aus dem Internet abgreift und online in eine Rauminstallation überleitet. In Sekundenschnelle werden die Messungen der seismologischen Stationen in dieser Rauminstallation in Klang und Bild umgesetzt. Aus der Perspektive des »globalen Auges« Internet ist der Betrachter so direkt mit dem pulsierenden Erdinnern verbunden. Es geht also nicht um die Katastrophen, die diese Bewegungen in bewohnten Gebieten auslösen, sondern um das archaische Gefühl und Bewusstsein, dass die Erde ein Organismus ist, der sich bewegt und in beständiger Veränderung begriffen ist.
»Diese künstlerische Umsetzung basiert auf einer Maschinen-
Anmerkung(*): Alan Turing (1912-1954), einer der einflussreichsten Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik.
Das Projekt Turing Tables entstand im Austausch mit zahlreichen Wissenschaftlern und Forschern. Dank an: Dr. Charles Estabrook, Seismologe, San Francisco; John C. Lahr, Seismologe, U.S. Geological Survey; Dr. Winfried Hanka, Seismologe, GFZ Potsdam; Dr. Udo Thiedeke, Universität Mainz, (zur Theorie Turings im Rahmen des ArtBit-Projekts MaschinenAtem). Ein besonderer Dank gilt Mona Mur (Musikerin) und Dirk Schubert (Programmierer), die bei der ersten Version des Projekts 2000 – 2002 mitgewirkt haben. Die aktuelle Version von Turing Tables (ab 2003) wurde in Zusammenarbeit mit dem Klangkünstler Ed Osborn (Oakland, CA) entwickelt, Programmierung und Interfacedesign mit Sascha Brossmann (Berlin).