AKTUELLES

… in progress

2021 / 2022 / 2023 / 2024 …


Franz John: Das Gassenfenster
Goethe-Institut Prag, ČR
10. Okt. – 24. Okt. 2024



„Du warst, neben vielem andern, auch etwas wie ein Fens­ter für mich, durch das ich auf die Gassen sehen konnte. Allein konnte ich das nicht…“,
schreibt Franz Kafka seinem Schul­freund Oskar Pollak kurz nach dem Abitur.

In einem anderen Brief an Pollak heißt es: „Unter­einan­der sind sie“, gemeint sind die Menschen, „durch Seile ver­bunden, und bös ist es schon, wenn sich um einen die Seile lockern und er ein Stück tiefer sinkt als die andern in den leeren Raum, und gräßlich ist es, wenn die Seile um einen reißen und er jetzt fällt.“

Das Gassenfensters als Aus- und Einblick-Medium, das Seil je nach Kontext als Brücke über dem Ab­grund, als sozi­a­les Band oder Fessel. Der Berliner Künstler Franz John nimmt diese Fäden in Kafkas Werk mit seiner Arbeit Das Gassen­fens­ter auf, indem er Lichtdrähte in die Fens­ter des Prager Goethe-Instituts spannt und als viel­fältige Bedeu­tungs­ebenen zum Leuch­ten bringt.  Text: Jan Brandt

Quellenangaben: Franz Kafka, Briefe an Oskar Pollak vom 9.11.1903 und 20.12.1903; siehe auch: Franz Kafkas frühe Prosaskizze Das Gassenfenster, um 1910.

 



FRANZ JOHN – RAGS ONLY
Museum für Fotokopie
19. Januar – 07. März 2024
Mülheim an der Ruhr



Dark Star
Atelier Grammophon – Alte Grammophonfabrik
10. Nov. – 26. Nov. 2023
Hannover

Die Ausstellungseröffnung am 10.10. ab 19:30 Uhr ist einge­bet­tet in den Ver­an­stal­tungs­rahmen des Al­bert-Ein­stein-Insti­tuts Han­no­ver zum No­vem­ber der Wis­sen­schaf­ten 2023. Sie schließt an ein Kol­lo­qui­um mit Podi­ums­dis­kus­sion an, das am 10.11. ab 18 Uhr im Max-Planck-Insti­tut für Gravi­ta­tions­phy­sik (Albert-Ein­stein-Insti­tut) statt­findet.  >> Link zur Veranstaltung

 


Dokončení – Die Vollendung
01. Oktober – 15. Oktober 2022
Siřem, Czech Republic

> Fotoübersicht von der Eröffnung am 01.10.22
> Kulturmagazin Goethe-Institut Prag: Lichtinstallation in Kafkas Zürau

 


Franz John: Viva Maria
einszueins – Kunst in der Kønig­li­chen Backstube
12055 Berlin, Zwiestädter Str. 10
Ausstellungsdauer: 14.05.2022 bis 13.08.2022

Foto: Eric Tschernow

In den Laden­räumen rechts von der heu­tigen Back­stube wurde eine ille­gale Druckerei be­trie­ben, die Flug­blätter, Pla­kate und Publi­ka­tionen der mit der nach 1967 sich radi­kali­sieren­den Stu­den­ten­bewegung in Ver­bin­dung stehen­den „revo­lu­tionären Be­we­gung“ produ­zierte. Franz John macht nun die Ge­schichte des Ortes nach­voll­ziehbar: Ein vertrau­licher Be­richt der politi­schen Polizei vom April 1967 doku­men­tiert Ermittlungen und Obser­va­tionen in der Zwie­städter Straße 10. Diese Archi­valie, die die ge­samte Ausstel­lungs­wand ein­nimmt, wird begleitet von einer Hör­station.
Hier ist ein Inter­view mit Ul­rich En­zens­­ber­ger, einst Gründungs­mit­glied der Kom­mu­ne I, der die illegale Dru­cke­rei und die da­ma­li­gen Akti­vitäten gut kannte, zu er­leben. In diesem Gespräch, das Franz John führte, erge­ben sich Ein­blicke und interes­sante De­tails zur Haus­ge­schichte und dem Berliner Zeit­geschehen in den aus­gehenden 1960er Jahren.  Text: Martin Steffens

Artist Talk: Am 25. Juni 2022 um 17 Uhr führte Ulrich Enzensberger ein Ge­spräch mit Franz John.

einszueins – Kunst in der køniglichen Backstube ist ein Projekt von Kati Gausmann. Viva Maria – Kultfilm der 68er-Bewegung von Louis Malle.

 


Franz John: 11001 – End of Medium
Lichtinstallation am Heinz Nixdorf MuseumsForum
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10. Dez. 2021 bis 9. Jan. 2022, von 16h bis 1h an der Fassade des HNF, Fürstenallee 7, Paderborn.
https://www.hnf.de/ausstellungen/11001-end-of-medium.html

Foto: Reinhardt A. Hardtke / HNF

 


Der Elefant im Dunkeln vom 17.09. bis 15.10.2021.
– Festivallink: https://literaturhaus-berlin.de/programm
– Beteiligung: Franz John – Turing Tables

 


Dem Hopfen beim Wachsen zuhören …
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Das Projekt befindet sich in Entstehung und Entwicklung. Eine erste Intervention (als Klang­installation) fand während des Lock­downs in­mitten der COVID-19-Pandemie vor der Würz­burger Residenz (29. Nov. 2020) statt. Für das Projekt werden über mehrere Jahre Hopfen­­sorten in Berlin zum Test unterschiedlicher Klang­qualitäten angebaut. Updates in loser Folge hier auf der Webseite.

Während eines Stipendiums der ZF Kunststiftung in Frie­drichs­hafen 2019 hat Franz John über 1 Jahr in­ten­siv an seinem Projekt Res­source Far­be weiter­ge­arbeitet und so­ge­nannte Farb­stoff­solar­zellen aus Hopfen, einer alten Kultur­pflanze der Boden­see­region, her­ge­stellt. An­schließend nutzte er diese als Energie­quelle für eine Licht­instal­lation im Zep­pe­lin Museum.

Sein künstlerisch/wissen­schaft­li­ches Sen­so­ri­um er­weiterte er in­zwischen – auch inspi­riert von der plötz­li­chen Stille im Lock­down in der be­gin­nenden COVID-19-Pan­de­mie – um eine Klang­kompo­nente, die seiner Forschungs­tä­tigkeit etwas Medi­ta­tives verleiht. Er be­lausch­te den Hopfen, neben Bambus einer der am schnel­lsten wach­sen­den Pflan­zen (im Som­mer bis zu 30 cm pro Tag) und nahm die kon­ti­­nu­­ier­lich ent­steh­en­den Ge­räusche ge­mein­sam mit einem be­freun­de­ten Mu­siker über mehrere Wochen mit­tels Kontakt­mikro­fonen auf.
Clemens Krümmel


Das Projekt “Dem Hopfen beim Wachsen zuhören …” wurde ermöglicht durch eine Förderung von NEUSTART KULTUR, Sonderförderprogram 2020/21 der Stiftung Kunst­fonds, Bonn.